Die Tyrannei der Auswahl

Music-on-Demand: Wer verdient daran - und wie verändert das Streamen das Musikhören?

  • Guido Speckmann
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

Ein Kollege stöhnte kürzlich auf, als ein Streaming-Link zum neuen David Bowie-Album, der ihm von der Plattenfirma geschickt worden war, nicht funktionierte. Ich bot an, ihm einen kostenlosen Spotify-Zugang einzurichten, womit er das Album hören könne. Doch er lehnte ab. »Diese Streamingfirmen boykottiere ich aus Prinzip. Da verdienen die Musiker ja nichts dran«, lautete die Begründung.

Für Furore sorgte im April letzten Jahres ein Twitter-Tweet vom Geoff Barrow, Mitglieder der britischen Band Portishead, die mit ihrem Debütalbum das Genre TripHop miterfanden: »34 000 000 Streams, Einkommen nach Steuern = 1700 Pfund, Danke Euch Apple, YouTube und Spotify.« Umgerechnet bekam Barrow pro Stream 0,007 Cent. Kleckerkram, Kleinvieh und Peanuts sind da noch euphemistische Ausdrücke. Und mein Kollege scheint Recht zu haben mit seiner Aversion gegenüber den Streamingportalen, die sich seit wenigen Jahren einer rasant steigenden Beliebtheit...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.