Die Angst vor dem Alleinsein

Dorothy Baker erzählt in ihrem Roman »Zwei Schwestern« von einer symbiotischen Beziehung

  • Lilian-Astrid Geese
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Es gäbe, so schreibt Peter Cameron im Nachwort, nur wenige Romane, die sich mit Zwillingen befassen. Und auch mir fällt spontan nur die wunderbare Geschichte vom »Doppelten Lottchen« ein. Dorothy Bakers Roman »Zwei Schwestern« entstand 13 Jahre später als Erich Kästners Bestseller, und ist weitaus weniger vergnüglich. Auf den ersten Blick scheint die Geschichte geradezu banal. Cassandras Schwester Judith will heiraten, um sich damit, so schlussfolgert die Leserin, endgültig aus der symbiotischen Beziehung zu der elf Minuten Älteren zu lösen. Der zweite Blick, gerichtet auf das subtile Narrativ des Titels und des Buchcovers, offenbart, dass die Begebenheit so banal jedoch nicht ist: »Zwei Schwestern« steht da in roten Lettern über dem Bild einer Frau.

24 Jahre alt sind Cassie und Judie. 24 Jahre lang haben sie beharrlich vermieden, sich dem Wunsch der Großmutter - die Mutter Jane starb früh, sie wuchsen bei Vater und Großmutter auf...


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