Trainingslager statt Gruppenphase

Velten Schäfer über das gespannte Verhältnis zwischen den Unionsparteien

  • Lesedauer: 1 Min.

Das Team steht, die Kapitänin ist gesetzt und harmoniert mit dem rechten Mittelfeldfighter - Angela Merkel führe die erfolgsverwöhnte Spielervereinigung »Union« auch 2017 ins Turnier, Seehofer spiele mannschaftsdienlich. Die Aufstellung werde im Januar bekannt gegeben, das sei aber nur Formsache. So wurde noch vor Jahresfrist berichtet.

Heute sieht es anders aus: Die Teamvorstellung ist ins Wasser gefallen, die C-Teams treffen sich stattdessen zu einem ergebnislosen Testspiel nach dem anderen. Und je blumiger hernach vom Harmonisieren der Mannschaftsteile geschwärmt wird, desto deutlicher wird der Riss zwischen diesen.

Dass der bekennende Fußballmetaphernfreund Seehofer sich jetzt noch nicht zu Merkels Spielführerrolle bekennen will, ist das eine. Schließlich hat diese sich auch noch nicht erklärt. Dass man sich ein Jahr vor dem Finale aber noch nicht einmal zu einem gemeinsamen Antreten bekennt, ist bemerkenswert. Flügelmann Seehofer redet jetzt von einer »Gruppenphase«, nach der es weiterzusehen gelte. Tatsächlich scheint man eher im Trainingslager festzustecken.

Schon in der Vorrunde bedarf es einer einheitlichen Spielidee - und eine Serie torloser Unentschieden hilft nicht, eine solche zu entwickeln.

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