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»Wir werden uns dem Hass entgegenstellen«

Hunderttausende erinnern bei Gay-Pride-Paraden in den USA an die Opfer des Anschlags von Orlando

  • Jennie Matthew, New York
  • Lesedauer: 2 Min.
Mit einer Gedenkminute für die Toten des Anschlags in Orlando begann in New York die diesjährige Gay-Pride-Parade. Die Umzüge in vielen Städten der USA fanden zwei Wochen nach dem Attentat statt.

Zwei Wochen nach dem verheerenden Attentat auf einen bei Homosexuellen beliebten Nachtklub in Orlando im Bundesstaat Florida haben hunderttausende Menschen bei Gay-Pride-Paraden in den USA an die Opfer erinnert. Am größten Umzug in New York nahm am Sonntag auch die demokratische US-Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton teil.

»LGBT-Amerikaner stehen immer noch vor zu vielen Hindernissen«, erklärte Clinton. »Lasst uns so lange weiter marschieren, bis das nicht mehr so ist.« Die Abkürzung steht für Lesben, Schwule, Bisexuelle und Transgender.

Die Parade in New York, die als Vorbild für Gay-Pride-Paraden weltweit gilt, begann mit einer Gedenkminute. »Wir werden uns dem Hass entgegenstellen«, sagte Bürgermeister Bill de Blasio. »Wir werden uns denjenigen entgegenstellen, die versuchen, unsere Werte zu untergraben. Wir glauben an eine Gesellschaft für alle.«

Etliche Teilnehmer der Parade, die von einem massiven Polizeiaufgebot geschützt wurde, erinnerten an das Attentat in Orlando. Eine Gruppe mit weißen Trauerschleiern trug Plakate mit den Fotos und Namen der Getöteten vor sich her, Pfadfinder schwenkten 49 Regenbogenfahnen zu Ehren der Opfer, andere Teilnehmer legten sich wie tot auf die Straße.

Erst am Freitag hatte US-Präsident Barack Obama die berühmte Bar »Stonewall Inn« in New York und die angrenzende Umgebung zum ersten nationalen Homosexuellen-Denkmal bestimmt. Im Juni 1969 hatte die Polizei das »Stonewall Inn«, einen Treffpunkt für Homosexuelle, gestürmt. In dem Viertel in Manhattan kam es daraufhin zu schweren Ausschreitungen zwischen Aktivisten und Sicherheitskräften. Sie gelten als einer der Startpunkte der Homosexuellenbewegung in den USA.

Gay-Pride-Paraden gab es am Sonntag auch in San Francisco, Chicago und Seattle. Die Umzüge erfolgten nicht nur zwei Wochen nach dem Attentat in Orlando, sondern auch auf den Tag genau ein Jahr, nachdem der Oberste Gerichtshof der USA in einer historischen Entscheidung Schwulen und Lesben überall im Land das Heiraten erlaubt hatte.

In Orlando hatte der 29-jährige Attentäter Omar Mateen in der Nacht zum 12. Juni den Homosexuellenklub »Pulse« angegriffen. 49 Menschen starben, der Attentäter wurde von der Polizei erschossen. AFP/nd

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