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Unfallbericht wird nun gleich vor Ort verfasst

Sachsen-Anhalts Polizei will Aufwand bei Bagatellschäden senken - wenn die Sachlage eindeutig ist

  • Lesedauer: 2 Min.
Beim Rempler auf dem Parkplatz etwa ist der Ärger bei den Autobesitzern groß, der Aufwand der Polizei aber auch. In Sachsen-Anhalt wollen die Beamten dann möglichst auf lange Berichte verzichten.

Magdeburg. Bei Bagatellunfällen ohne Verletzte und einer klaren Sachlage will die Polizei in Sachsen-Anhalt künftig weniger Aufwand betreiben. In solchen Fällen sollen die Beamten am Unfallort einen Unfallbericht ausfüllen und den Beteiligten eine Kopie aushändigen, wie das Innenministerium am Montag in Magdeburg mitteilte. Diese hätten damit dann schon alle Informationen für die Versicherung und die Schadensregulierung.

Alle anderen Verkehrsunfälle mit Personenschaden oder auch uneindeutiger Sach- und Rechtslage würden wie bisher aufgenommen: Es werde im Revier eine mehrseitige elektronische Unfallanzeige samt Bildmappe erstellt. Die Neuregelung gilt seit Dienstag.

Bagatellunfälle machen laut Landesinnenministerium mehr als die Hälfte aller jährlich registrierten Verkehrsunfälle aus. Im vergangenen Jahr wurden in Sachsen-Anhalt nahezu 74 400 Unfälle aufgenommen, in rund 8200 Fällen kamen Menschen zu Schaden.

Das vereinfachte Verfahren soll etwa bei Wildunfällen angewendet werden, ebenso wie bei Verfahren, bei denen ein Verwarngeld bis 55 Euro fällig wird. »Mit der Anwendung des vereinfachten Verfahrens verspricht sich die Polizei eine spürbare Entlastung beim Verwaltungsaufwand«, teilte das Ministerium weiter mit. Bisher sei unabhängig von Art und Schwere des Unfalls immer nach dem gleichen Prinzip verfahren worden. Künftig werde differenziert. Hinzu komme, dass die Versicherungen schon alle Daten besitzen und der Verwaltungsaufwand, der durch Akteneinsichtsverfahren entstehe, deutlich sinke. »Damit werden Kapazitäten für andere polizeiliche Aufgaben freigesetzt.« dpa/nd

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