Gewinnformel

Personalie: John Malone will mit Autorennsport Geld verdienen.

  • John Dyer
  • Lesedauer: 2 Min.

Millionen Fernsehzuschauer weltweit halten Formel-1-Autorennen für Sport. John Malone hält sie für ein Geschäft. Und deshalb hat der US-Medienunternehmer 4,4 Milliarden Dollar (3,9 Milliarden Euro) für das Unternehmen Formel 1 auf den Tisch gelegt. Er will den in den USA populärer werdenden Rennsport in seine Medienplattformen einbauen.

Der Abschluss zwischen Malone und der in Luxemburg ansässigen CVC Capital Partners wurde am Mittwoch bekanntgegeben. Die Kosten der Übernahme könnten auf acht Milliarden Dollar steigen, weil der Medienkonzern die Schulden des Formel-1-Eigners übernehmen muss. Europäische Wettbewerbshüter müssen die Übernahme zudem genehmigen.

Der 75-jährige Malone engagiert sich nicht zum ersten Mal im Sportgeschäft. Er hält einen Anteil am Baseballteam Atlanta Bracers in der Major League. Und sein Discovery Channel hat 2015 Eurosport für 1,1 Milliarden Dollar gekauft.

Noch sind die Nascar-Rennen in den USA beliebte als die Formel 1. Aber die Zuschauerzahlen sind seit 2013 um 40 Prozent gestiegen. Malone ist überzeugt, dass er nicht nur den Reiz der Formel 1 weiter erhöhen kann, sondern auch die Gewinne von derzeit 1,2 Milliarden Dollar aus Veranstaltungserlösen, TV-Rechten und Werbung.

Malones Privatvermögen wird vom »Forbes«-Magazin aktuell auf 6,3 Milliarden Euro geschätzt. Damit liegt er auf Platz 184 der Liste der reichsten Menschen. Der zweifache Vater gilt zudem als größter Landeigentümer in den USA mit 890 000 Hektar. Auch gehört ihm das Schloss Humewood Castle in Irland.

Im Jahr 2006 machte der Ökonom und Ingenieur Schlagzeilen durch ein Geschäft mit Medienmogul Rupert Murdoch. Er war der zweitgrößte Anteilseigner in Murdochs News Corporation. Der wiederum besaß Anteile an Malones DirecTV. Beide tauschten ihre jeweiligen Anteile, wodurch Murdoch praktisch zum Alleinherrscher der News Corporation wurde und Malone eine gewaltige Plattform für sein Kabelfernsehgeschäft bekam.

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