Tunesier: Berlin soll Gefährder behalten

Protestdemonstration gegen die Abschiebepläne der Bundesregierung

  • Lesedauer: 1 Min.

Tunis. Rund tausend Tunesier haben am Sonntag gegen die Rückkehr islamischer Extremisten in ihr Land demonstriert. »Keine Rückkehr, keine Freiheit für grausame Banden«, riefen sie auf der Kundgebung in Tunis. Ein Plakat richtete sich direkt an Bundeskanzlerin Angela Merkel. Darauf stand, Tunesien sei nicht der »Abfall von Deutschland« und meinte offenbar das Vorhaben der Bundesregierung, islamistische Gefährder künftig schneller und effektiver abzuschieben. Nach Angaben tunesischer Behörden haben sich rund 3000 Tunesier militanten Gruppen wie der Terrormiliz IS in Syrien, Irak und Libyen angeschlossen. 800 von ihnen seien bereits zurückgekehrt.

Viele Tunesier befürchten, dass Offensiven gegen Extremisten in den Konfliktgebieten die Zahl der Rückkehrer vergrößern. Der Berliner Weihnachtsmarkt-Attentäter Anis Amri war als islamistischer Gefährder eingestuft, konnte trotz eines abgelehnten Asylantrags aber wegen fehlender Einreiseerlaubnis nicht zurück nach Tunesien geschickt werden. nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal