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+++ Japan will Freihandelsabkommen mit EU vorantreiben +++ Verhandlungen im Tarifstreit im öffentlichen Dienst +++ Pakistan: Landesweite Razzien nach schwerem Anschlag auf Schrein +++

  • Lesedauer: 3 Min.

Japan will Freihandelsabkommen mit EU vorantreiben

Japan will wegen der Sorge vor einer Abschottungspolitik der USA ein Freihandelsabkommen mit der EU vorantreiben. Weil US-Präsident Donald Trump die geplante asiatische TPP-Vereinbarung gestoppt hat und den Vertrag zur nordamerikanischen Freihandelszone Nafta neu verhandeln will, sei es »außerordentlich wichtig, möglichst rasch eine grundlegende Übereinkunft über die EPA genannte Wirtschaftspartnerschaft zwischen Japan und der EU zu erzielen«. Dies sagte der japanische Außenminister Fumio Kishida dem »Handelsblatt« (Freitag).

Verhandlungen im Tarifstreit im öffentlichen Dienst gehen weiter

Der Tarifkonflikt im öffentlichen Dienst der Länder geht am Freitag in die entscheidende Phase. Die Arbeitgeber hatten am Donnerstag erstmals Angebote zu den rund ein Dutzend Einzelforderungen der Gewerkschaften vorgelegt. Die Gewerkschaften verlangen sowohl strukturelle Änderungen als auch finanzielle Erhöhungen. Ihr gesamtes Forderungspaket beläuft sich auf ein Plus von sechs Prozent oder sieben Milliarden Euro. Die Gesamtforderung lehnen die Arbeitgeber als zu hoch ab.

Vor Beginn der dritten Verhandlungsrunde zeigten sich Arbeitgeber und Gewerkschaften dennoch zuversichtlich, zu einem Durchbruch zu kommen. In den vergangenen Wochen hatten die Gewerkschaften mit Warnstreiks an Schulen, in Straßenmeistereien oder an Universitätskliniken in
ganz Deutschland ihren Forderungen Nachdruck verliehen. Daran waren nach Verdi-Angaben mehrere zehntausend Beschäftigte beteiligt.

Razzien nach schwerem Anschlag auf Schrein in Pakistan

Nach dem schweren Anschlag auf einen Schrein in Pakistan mit mindestens 70 Toten sind die Behörden am Freitag landesweit gegen mutmaßliche Verantwortliche vorgegangen. Wie ein Regierungsvertreter der Nachrichtenagentur AFP sagte, gab es bei Razzien im Morgengrauen eine »große Zahl Festnahmen in mehreren Städten«. Bei Einsätzen in der Provinz Sindh und im Nordwesten des Landes wurden nach Angaben aus Sicherheitskreisen außerdem etwa 30 »Terroristen« getötet. Ein Militärsprecher gab an, dass die Grenze zu Afghanistan »geschlossen« worden sei, da die Behörden dort Extremisten vermuten.

Ein Selbstmordattentäter hatte sich am Donnerstag in einem jahrhundertealten Sufi-Schrein in Sehwan in der südlichen Provinz Sindh inmitten hunderter Gläubiger in die Luft gesprengt. Es gab 70 Tote, darunter mindestens 20 Kinder, sowie rund 250 Verletzte. Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu dem Attentat.

Dreyer spricht von Signalen für Erhaltung von Opel-Standorten

Die Landesregierung in Rheinland-Pfalz blickt dem geplanten Verkauf von Opel an den französischen Peugeot-Citroën-Konzern (PSA) mit Zuversicht entgegen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sagte am Freitag im Mainzer Landtag, es gebe erste Signale, dass ein Eigentümerwechsel nicht zur Schließung von Standorten in Deutschland führen werde. Mit 2100 Beschäftigten in Kaiserslautern sei Rheinland-Pfalz »auch ein Opel-Land«. An der Debatte des Landtags nahmen auch vier Vertreter des Opel-Betriebsrats in Kaiserslautern teil. Die Opel-Mutter General Motors (GM) erwägt, das Unternehmen nach fast 90 Jahren an den französischen PSA-Konzern zu verkaufen, an dem der französische Staat 14 Prozent der Anteile hält. Agenturen/nd

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