Trump nennt Kim »kluges Köpfchen«

Neue Töne Washingtons im Streit mit Nordkorea

  • Andrew Beatty, Washington
  • Lesedauer: 2 Min.

US-Präsident Donald Trump ist unter Bedingungen zu einem Treffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un bereit. »Wenn es angemessen für mich wäre, mich mit ihm zu treffen, würde ich das absolut tun«, sagte Trump über Kim in einem Interview mit der Wirtschaftsagentur Bloomberg, das am Montag veröffentlicht wurde. Ein Treffen mit Kim »wäre eine Ehre für mich«, sagte der US-Präsident. Allerdings müssten bestimmte Bedingungen für ein solches Treffen erfüllt sein, hob Trump in dem Interview hervor. Welche dies sind, sagte er nicht.

Trump hatte seit seinem Amtsantritt im Januar den Druck auf Pjöngjang erhöht. Seine Regierung schloss auch ein militärisches Vorgehen wegen des nordkoreanischen Atom- und Raketenprogramms nicht aus. Vergangene Woche signalisierte die US-Regierung aber zugleich ihre Bereitschaft zu Gesprächen.

Am Sonntag hatte Trump in einem Fernsehinterview überraschend viel Lob für den nordkoreanischen Staatschef übrig. Kim sei bereits in jungen Jahren an die Macht gekommen und habe sich gegen Menschen durchgesetzt, die ihm diese Macht hätten nehmen wollen, sagte Trump dem Sender CBS. »Also ist er offenbar ein ziemlich kluges Köpfchen«, resümierte der US-Präsident. Seit seiner Machtübernahme im Jahr 2011 hat sich Kim noch nie mit einem ausländischen Staats- und Regierungschef getroffen.

Das chinesische Außenministerium begrüßte die überraschenden Signale Trumps. Außenamtssprecher Geng Shuang sagte bei einer Presseunterrichtung, Peking »hat immer daran geglaubt, dass Dialog und Konsultation (...) der einzige realistische und gangbare Weg ist, einen Abbau der Atomwaffen zu erreichen«. Die USA und Nordkorea sollten politisch handeln und »guten Willen« zeigen, damit in einer besseren Atmosphäre Friedensgespräche wieder aufgenommen werden könnten.

Mit scharfer Kritik reagierte Peking auf die Stationierung des US-Raketenabwehrsystems in Südkorea. Diese müsse »sofort gestoppt« werden, sagte Geng. China werde die »notwendigen Maßnahmen ergreifen, seine Interessen zu wahren«. AFP

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