Wurzen: Rechter Mob zieht vor Haus mit Geflüchteten

Polizei verhindert Attacke der etwa 60 Angreifer auf die Bewohner / Rassisten skandieren fremdenfeindliche Parolen

  • Lesedauer: 2 Min.

Wieder ist Sachsen Tatort eines rechten Vorfalls: Wie die »Leipziger Volkszeitung« berichtet, hat eine Gruppe von etwa 60 Personen am vergangenen Freitag in Wurzen versucht, ein Gebäude anzugreifen, in denen Schutzsuchende aus verschiedenen afrikansischen Staaten wohnen. Die Rechten waren einem Aufruf auf Facebook gefolgt und hatten sich zunächst auf dem Marktplatz der Kleinstadt versammelt - teils in »erheblich alkoholisiertem Zustand«, wie die Polizeidirektion in Leipzig mitteilte.

Anschließend sei man vor das Wohnhaus der Flüchtlinge gezogen. Dabei wurden rassistische Parolen wie »Ausländer raus« und »Deutschland den Deutschen«gerufen, wie es bei »Focus online« heißt. Die Polizei schritt ein und räumte den Bereich vor dem Haus, in dem auch Kinder leben. Platzverweise wurden erteilt, zwei Randalierer sogar vorrübergehend festgenommen.

Dem Vorfall vorausgegangen war ein Streit zwischen den Asylbewerbern und Anwohnern am Pfingstmontag. Die jungen Ausländer hörten einem Bericht zufolge laut Musik, was Anwohnern offenbar in ihrer Nachtruhe störte. Sie baten die Flüchtlinge, die Musik leiser zu machen oder gegebenenfalls abzustellen. Es kam zu einer Schlägerei, bei der zwei Anwohner verletzt wurden und ärztlich versorgt werden mussten. nd

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