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Der ewige Gabriel

Aert van Riel über die Beliebtheitswerte deutscher Spitzenpolitiker

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 1 Min.

Sigmar Gabriel hat alles richtig gemacht. Anstatt aussichtsloser SPD-Kanzlerkandidat zu werden, ist er nun als Außenminister der zweitbeliebteste deutsche Politiker. Eine Überraschung ist das nicht. Der diplomatische Reisezirkus kommt beim Publikum traditionell gut an. In die andere Richtung verlief die Kurve von Martin Schulz. Er war als aussichtsreicher Kandidat und SPD-Chef gestartet. Doch die Begeisterung in der Bevölkerung hat sich längst wieder gelegt. Zunächst vermied Schulz klare Aussagen. Später zeigte sich, dass seine Ankündigung, einen Gerechtigkeitswahlkampf zu führen, nur heiße Luft war. Die Steuerpläne der SPD würden vor allem Menschen mit höheren Einkommen helfen. Denjenigen, die dringend höhere Löhne, mehr Rente oder zusätzliche staatliche Hilfe benötigen, bietet die Partei dagegen wenig an.

Gewinnerin der letzten Monate ist die Union. Seit die Flüchtlingsabwehr an Europas Außengrenzen wieder besser funktioniert, kehren offenbar viele rechte AfD-Unterstützer zu den Konservativen zurück. Deswegen hat die derzeit populärste Politikerin, Angela Merkel, beste Chancen, Kanzlerin zu bleiben. Wenn sie erneut die SPD als Partnerin benötigen sollte, dürfte Gabriel als Minister bereitstehen und er wäre fein raus. Das Wahlergebnis der Sozialdemokraten muss Schulz verantworten.

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