Koch am Suppentopf

Ensemble Burgtheater

  • Lesedauer: 1 Min.

Der designierte Direktor des Wiener Burgtheaters, Martin Kusej, plant offenbar große Veränderungen im Ensemble. »Ich schütte da sicher mal die Hälfte oder zwei Drittel von diesem Suppentopf aus und koche mal eine neue Suppe auf«, sagte Kusej am Dienstag im ORF-Radio. Der 56-jährige Intendant des Münchner Residenztheaters wird ab der Spielzeit 2019/2020 das renommierte Haus in Wien leiten. Er folgt auf Karin Bergmann.

Seine Pläne sehen zudem vor, ein weltoffenes Theater zu machen, so Kusej. Auch fremdsprachige Aufführungen sollen nicht ausgeschlossen werden. »Ich weiß natürlich, dass das Burgtheater eine große Tradition hat. Viel an dieser Tradition ist natürlich auch ein Schein, der durch nichts gerechtfertigt ist«, so Kusej kritisch. Im Hintergrund des Hauses seien Dinge nicht »so toll, wie sie landläufig angenommen werden«.

Bekannt wurde Kusej, der Germanistik und Sportwissenschaften studierte, Ende der 1980er Jahre mit seinen düsteren wie wuchtigen Inszenierungen wie der von Karl Schönherrs »Es« am Schauspielhaus Graz. Kusej versuchte sich oft an ausgefallenen und selten gespielten Stücken. Seine Inszenierungen und seine direkten Aussagen sind auch Zündstoff für die Gemüter. dpa

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal