Rassismus ist kein Vorbild

Personalie

  • Katharina Schwirkus
  • Lesedauer: 2 Min.

Er hat es wieder getan: Der weltberühmte Internetstar Felix Kjellberg, der besser unter seinem alias Namen »PewDiePie« bekannt ist, hat rassistische Äußerungen vor Millionen Zuschauern von sich gegeben. Während Kjellberg das Computerspiel »PlayerUnknown’s Battlegrounds« (zu Deutsch: Kampf gegen unbekannte Spieler) spielte, wurde eine Übertragung auf einer Videoplattform gesendet. In einer Szene beschimpft Kjellberg einen Mann mit schwarzer Hautfarbe als »verdammten Neger«. Anschließend lacht der 27-jährige Schwede, sagt »Entschuldigung« und: »Ich meinte das nicht in einem schlechten Sinn.«

Bereits Anfang des Jahres hatte Kjellberg mit antisemitischen Äußerungen in mehreren Videos für Aufsehen gesorgt. In einem Video hatte er seine Zuschauer sogar dazu aufgerufen, Schilder mit dem Schriftzug »Tod allen Juden« vor die Kamera zu halten. Anschließend beendete der Konzern Disney seine Zusammenarbeit mit Kjellberg.

Auch sein bisher letzter Ausfall bleibt nicht folgenlos: Sean Vanaman, Mitgründer des Entwicklerstudios Campo Santo, hat sich gegen »PewDiePie« ausgesprochen. Das berichtet die Internetseite gamona.de. Demnach wollen die Macher von Campo Santo bewirken, dass alle Videos von Kjellberg entfernt werden, in welchen er das von Campo Santo entwickelte Spiel »Firewatch« spielt. »Er ist schlimmer als ein anonymer Rassist«, zitiert gamona.de Vanaman. »Er betreibt Propaganda von dem Mist und schadet damit der Kultur und der Industrie.« Vanaman empfahl anderen Entwicklern, die Zusammenarbeit mit Kjellberg einzustellen.

In Internetforen wird derzeit heiß darüber diskutiert, ob Computerspieler und die Betreiber von Youtube-Kanälen eine Vorbildfunktion für Kinder und Teenager einnehmen. Auf der Videoplattform Youtube hat »PewDiePie« noch immer mehr als 57 Millionen Zuschauer, seine Zielgruppe ist zwischen 14 und 26 Jahren alt. Schätzungen zufolge verdient Kjellberg rund 15 Millionen Dollar im Jahr.

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