Vernünftige Manöverkritik

René Heilig wirbt für eine nachhaltige Auswertung von »Sapad 2017«

  • René Heilig
  • Lesedauer: 2 Min.

Dieser Putin versaut einem die beste Propaganda. Und der Lukaschenko ist auch nicht viel besser. Das Manöver »Sapad 2017« wurde beendet und Polen ist noch so wie es vorher war. Die baltischen Staaten existieren weiter und die Ukraine musste auch keine zusätzlichen Separatistenschläge erleiden. Europa besteht also in den Vor-Sapad-Grenzen fort. Der Einwand, das sei nur so, weil die USA und die Rest-NATO an der Grenze zu Russland massiv präsent sind, wäre nur dann relevant, wenn Moskau vom Wahnwitz getrieben, tatsächlich eine Kremlaußenstelle an der Cote d’Azur planen und dafür einen Weltuntergang in Kauf nehmen würde.

Nun fahren die russischen Soldaten - was politisch wichtig ist - wieder in ihre angestammten Garnisonen. Weg von der Grenze. Man beginnt mit der Auswertung von »Sapad 2017«. Dabei sollte in Ost wie West eine Frage obenan stehen. Sie ist nicht militärischer sondern zutiefst vernünftiger Natur und lautet: Wann endlich ist Schluss mit solchen gefährlichen, teuren und umweltzerstörenden Kriegsspielen? Statt neue Aufmärsche dies- und jenseits der sensiblen europäischen Trennstelle zu planen, sollte man einst effektiven Begegnungsmöglichkeiten wie dem NATO-Russlandrat neue Kräfte verleihen und die OSZE stärker als Moderator nutzen. Da kommt viel Verantwortung auf die nächste deutsche Regierung zu.

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