Mit Wort und Waffe

ELN-Guerilla verhandelt mit Kolumbiens Regierung über Frieden

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Berlin. Es ist eine breite Phalanx: Aktivisten, Akademiker, Staatschefs und UN-Generalsekretär António Guterres haben die kolumbianische Regierung und die größte verbliebene Guerillagruppe ELN dazu aufgerufen, ihre Waffenruhe zu verlängern. Die läuft am 9. Januar ab, just an dem Tag, an dem in der ecuadorianischen Hauptstadt Quito die fünfte Verhandlungsrunde zwischen der ELN-Guerilla und Bogotá angesetzt ist. Wegen der Dringlichkeit der Verlängerung der Waffenruhe wird inzwischen spekuliert, dass die Gespräche in Quito noch am Montag beginnen, um mehr Zeit zur Diskussion über die Verlängerung der Waffenpause zu gewinnen, die noch nicht beschlossene Sache ist.

Die Regierung von Präsident Juan Manuel Santos und die ELN-Guerilla hatten im Februar 2017 in Ecuador Gespräche über einen Friedensvertrag aufgenommen. Santos will nach dem Abkommen mit der FARC-Guerilla auch einen Frieden mit der ELN. Seit dem Friedensschluss mit der FARC verzeichnet das südamerikanische Land zwar die niedrigsten Opferzahlen seit Jahrzehnten - Sorgen bereiten aber Attacken auf Menschenrechtler.

Die ELN hat wiederholt verkündet, dass sie »nicht auf den Frieden verzichtet«, aber darauf hingewiesen, dass der Staat seine Versprechen in Bezug auf die seit dem 1. Oktober 2017 geltende Waffenpause nicht gehalten und die Ermordung mehrerer sozialer Aktivisten hingenommen habe. Dennoch ist die ELN weiter verhandlungsbereit und wird in Quito unabhängig vom Fortgang der Waffenpause am Tisch sitzen. Sogenannte Garantiestaaten für die Gespräche sind Chile, Kuba, Brasilien, Norwegen und Venezuela. Die Ausbildung von ELN-Kämpfern geht derweil weiter. ml Seite 2

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