• Kommentare
  • Berufsbildungsbericht der Bundesregierung

Eine Schule für alle!

Fabian Lambeck über die notwendigen Reformen im Bildungsbereich

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: 1 Min.

Es ist nur eine Fußnote im neuen Berufsbildungsbericht der Bundesregierung. Im Kleingedruckten wird dort ein Zusammenhang hergestellt zwischen schulischer Qualifikation und dem sozioökonomischen Status der Eltern. Denn die Segregation im Bildungsbereich verschärft sich weiter. Arme und Migranten wohnen in denselben Vierteln und besuchen dieselben Schulen.

Allein in Berlin gibt es Dutzende Grundschulen, an denen mehr als 80 Prozent der Schüler Deutsch nicht als Muttersprache nutzen. Wer erst einmal die Sprache lernen muss, in der er unterrichtet werden soll, hinkt von Anfang an hinterher. Zumal viele bildungsferne Eltern nicht an einen sozialen Aufstieg durch eben diese Bildung glauben. Diese Eltern haben erfahren, dass es für sie keinen Weg nach oben gibt. Dabei liegen sie so verkehrt nicht. Die soziale Durchlässigkeit in Deutschland ist tatsächlich geringer geworden.

Wenn die Bundesregierung zumindest einen Teil der sich aus dem demografischen Wandel ergebenden Probleme lösen will, dann führt kein Weg daran vorbei, die Bildungsapartheid abzuschaffen. Eine bessere Durchmischung der Schulen ist notwendig, dazu mehr Lehrpersonal mit Sprachkompetenzen und vor allem auch die Einbeziehung der Eltern. Der Bildungsföderalismus macht diese schwierige Aufgabe nicht einfacher.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal