Bedrohte Art

Medienfreiheit Türkei

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Zum weltweiten Tag der Pressefreiheit an diesem Donnerstag haben Verbände zur Solidarität mit bedrohten und inhaftierten Journalisten und Autoren in der Türkei aufgerufen. Trotz der Freilassung von Aslı Erdoğan und Deniz Yücel habe sich die Situation für Kultur- und Medienschaffende nicht verbessert, erklärten der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, das PEN-Zentrum Deutschland und »Reporter ohne Grenzen« am Mittwoch. Die Presse- und Meinungsfreiheit sei nach wir vor akut bedroht, wie zahlreiche neue Inhaftierungen und Urteile zeigten. Die Verbände riefen die Türkei zur Beendigung der Repressionen und zur Freilassung inhaftierter Kultur- und Medienschaffender auf.

Der Börsenverein sowie die Schriftsteller- und Journalistenvereinigungen verwiesen in diesem Zusammenhang auf die teils langen Haftstrafen für Mitarbeiter der regierungskritischen Zeitung »Cumhuriyet«, die erst in der vergangenen Woche »auf Basis haltloser Vorwürfe« ergangen seien, sowie auf den Haftbefehl gegen den deutsch-türkischen Mitarbeiter der linken Nachrichtenagentur Etha, Adil Demirci. Die Anklagen gegen die deutschen Journalisten Deniz Yücel und Meşale Tolu bestünden weiter, hieß es. Viele wichtige Vertreter der türkischen Kulturszene seien in Haft, wie etwa der Verleger und Förderer zivilgesellschaftlicher Initiativen Osman Kavala. Eine freie Berichterstattung und eine ungehinderte öffentliche Debatte seien unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen - fortdauernder Ausnahmezustand und vorgezogene Wahlen am 24. Juni - undenkbar, so Börsenverein, PEN-Zentrum und »Reporter ohne Grenzen«. Kritische und unabhängige Stimmen bräuchten in dieser Situation »mehr denn je unsere Unterstützung und Solidarität«. epd/nd

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