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  • Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten

Überraschung ja, Freude nein

Johanna Treblin über den Abgang der LAF-Chefin Langeheine

  • Johanna Treblin
  • Lesedauer: 1 Min.

Zwar ist niemand sonderlich überrascht über den Weggang der Präsidentin des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF). Von Trauer oder Freude ist allerdings auch nichts zu hören. Ver.di-Vertreter Roland Tremper spricht von einer »Unruhe« unter den Mitarbeitern. Schließlich sei überhaupt nicht klar, ob mit einem neuen Behördenleiter alles besser werde.

Das ist schon deshalb richtig, weil das Chaos in der Flüchtlingsverwaltung nicht erst unter Claudia Langeheine entstand und genau genommen nicht erst 2015 seinen Anfang nahm, als eine große Zahl von Geflüchteten in die Stadt kam, mit der niemand gerechnet hatte. Mindestens seit 2011 wurde immer wieder mehr Personal angefordert, um die Arbeit vernünftig erledigen zu können. Doch erst 2015 wurde die Behörde adäquat aufgestockt - jedoch mit vielen kurzfristig Beschäftigten und sogenannten Abordnungen aus anderen Ämtern. Im neuen LAF sind nun fünfmal so viele Menschen für Flüchtlingsangelegenheiten zuständig. Doch wo Strukturen fehlen, nutzt auch eine solche Stellenaufstockung wenig.

Eine neue Führung muss es verstehen, solche Strukturen zu entwickeln. Dies gelingt ihr umso besser, wenn sie den Rückhalt der übergeordneten Behörde hat. Dafür ist der Weg nun frei.

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