Werbung

Wahlbehörde weist Manipulationsvorwürfe zurück

Politiker wollen Ergebnisse nicht anerkennen / Kommission begründet Verzögerungen mit Softwareproblemen

  • Lesedauer: 2 Min.

Islamabad. Die pakistanische Wahlkommission hat Vorwürfe einer Manipulation der Parlamentswahl zurückgewiesen. Die anhaltenden Verzögerungen bei der Stimmenauszählung hätten technische Gründe, teilte die Behörde am Donnerstag mit. Mit einer neuen Software gebe es unerwartete Probleme. Ungeachtet dessen seien »diese Wahlen zu hundert Prozent fair und transparent« gewesen, sagte der Leiter der Wahlkommission, Sardar Muhammad Raza.

Der Behördenchef machte keine Angaben dazu, wann das Wahlergebnis verkündet werden kann. Örtlichen Medienberichten zufolge waren mehr als 13 Stunden nach Schließung der Wahllokale weniger als die Hälfte der Stimmen ausgezählt.

Die amtierende Pakistanische Muslimliga-Nawaz (PML-N) hatte am Mittwoch angekündigt, die Ergebnisse der Parlamentswahl nicht anzuerkennen. Ihr Spitzenkandidat Shahbaz Sharif, Bruder des inhaftierten Ex-Regierungschefs Nawaz Sharif, sprach von einer »offenkundigen Manipulation«, die dem Land »irreparablen Schaden zufügen« werde. Kurz zuvor hatte das staatliche Fernsehen gemeldet, dass erst 18 Prozent der Stimmen ausgezählt worden seien.

Lesen Sie auch den Hintergrundartikel zu den Wahlen in Pakistan: Im Hintergrund herrscht weiter das Militär

Das Rennen um den Posten des Regierungschefs läuft auf einen Zweikampf zwischen der PML-N und der Partei des einstigen Cricket-Stars Imran Khan hinaus. Der frühere Premierminister Nawaz Sharif wurde vor knapp zwei Wochen bei der Rückkehr nach Pakistan unter Korruptionsverdacht festgenommen. Sein Nachfolger und Bruder Shahbaz Sharif wurde Spitzenkandidat der PML-N. Khan tritt für die Oppositionspartei Tehreek-e-Insaf (PTI) an. AFP/nd

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal