Rohstofffluch über Kongo

Der Reichtum kommt bei den Armen nicht an

  • Julian Jekel, SODI
  • Lesedauer: 2 Min.

An Rohstoffen mangelt es der Demokratischen Republik Kongo, dem zweitgrößten Land Afrikas, nicht: Gold, Diamanten und wertvolle Erze auf der einen Seite, tropische Regenwälder und große Süßwasserreserven auf der anderen. Doch auf den Wohlstand der kongolesischen Bevölkerung wirken sich diese Schätze nicht aus. 13 Millionen Menschen von rund 80 Millionen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, 7,7 Millionen leiden an schwerer Unterernährung. Die Gründe sind vielfältig und ziehen sich durch die Geschichte Kongos. Eine brutale Kolonialherrschaft, Diktatur und Bürgerkriege sowie der ständige Kampf um die Rohstoffe haben das Land in eine Dauerkrise gebracht.

UGEAFI, SODIs Partnerorganisation, setzt sich für Trinkwasserversorgung, gesundheitliche Aufklärung und Ernährungssicherung in der Provinz Süd-Kivu im Osten des Landes ein. Die am Kivu-See gelegene Region ist am meisten von Kriegswirren und deren negativen Auswirkungen betroffen. Dem Großteil der Bevölkerung mangelt es an ausreichender und gesunder Ernährung, Erwerbsmöglichkeiten und einer grundlegenden Gesundheitsversorgung. Besonders der Gesundheitszustand der Menschen in Süd-Kivu ist gefährdet. Die Müttersterblichkeit ist mit 846 Todesfällen auf 100 000 Lebendgeburten sehr hoch, die Kindersterblichkeit in Süd-Kivu ist die höchste in der DR Kongo.

Neben dem mangelnden Zugang zu staatlichen Gesundheitsdienstleistungen liegt die Ursache vieler Erkrankungen in der Wassernutzung. Der Kivu-See als Hauptwasserquelle für alle menschlichen Bedürfnisse sowie schmutzige Flüsse im Hinterland verbreiten Cholera und weitere gefährliche Magen- Darm-Infekte. Mit dem Bau von sauberen Wasserleitungen, sicheren Wasserentnahmestellen und mit Hygieneschulungen möchte UGEAFI 76 000 Menschen erreichen und die Gesundheitssituation in der Region dauerhaft verbessern.

Die DR Kongo ist ein Land der großen Potenziale. Es könnte - Frieden und Stabilität vorausgesetzt - seinen Bewohner*innen gute Lebensbedingungen bieten. Die großen Areale fruchtbarer Böden könnten mit dem richtigen Know-how die Ernährung vieler Menschen sichern. Doch bisher werden diese Potenziale ungenügend erschlossen.

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