Werbung

Der erste Schritt wird schwerer

René Heilig zu Millionen Opfern im Osten und einem Antrag der Linksfraktion

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

»Bisher weniger beachtete Opfergruppen des Nationalsozialismus wollen wir anerkennen und ihre Geschichte aufarbeiten«, liest man im Koalitionsvertrag.Union und SPD wollen in der Hauptstadt »das Gedenken an die Opfer des deutschen Vernichtungskrieges im Osten« stärken. Und das »im Dialog mit den osteuropäischen Nachbarn.« Wo sind die Taten, fragt die Linksfraktion gestern im Bundestag und offerierte ihrerseits Vorschläge.

Noch ein Denkmal?! Für viele ist Europas Krieg so weit weg wie die Kolumbus-Tour. Nachdem 2005 das Mahnmal für die ermordeten Juden Europas vollendet wurde, entstanden Erinnerungsorte für verfolgte Homosexuelle, Sinti und Roma sowie Opfer der »Euthanasie«. Was fehlt, ist die Mahnung der Opfer des deutschen Vernichtungskrieges im Osten Europas. Was weiß man noch vom Hinschlachten der polnischen Intelligenz? Was besagte der »Kommissarbefehl«? Wer ist verantwortlich für die Geiselmorde im serbischen Pancevo? Polen beklagt sechs Millionen Tote, die Sowjetunion 27 Millionen. Das kollektive Trauma überfallener Nationen ist vielfach präsent. Und es wird verstärkt, weil deutsche Soldaten wieder russischen auf Schussweite gegenüberstehen. Der erste Schritt zu Verständigung ist das Verstehen. Das fällt immer schwerer in einer Zeit, in der rechtsnationalistische Parolen und Positionen wieder zum Alltag gehören.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal