Strukturelle Gewalt thematisieren

Jana Frielinghaus wünscht sich, dass die Bewegung »One Billion Rising« die gesellschaftlichen Ursachen von Angriffen auf Frauen stärker in den Blick nimmt

Seit 2012 gehen weltweit Frauen am 14. Februar auf die Straße, um gegen die vielen Formen von Gewalt zu protestieren, denen sie immer noch ausgesetzt sind. »One Billion Rising«, »Eine Milliarde erheben sich«, heißt die Aktion. Lange Zeit wirkte das, was da in vielen Ländern der Welt als »Tanzdemo« mit teilweise Tausenden Teilnehmerinnen über die Bühne ging, einerseits fröhlich und inspirierend. Aber eben auch recht unpolitisch.

Keine Frage: Solche Aktionen können Frauen stärken, ihnen das Gefühl geben, nicht ohnmächtig zu sein. Andererseits hat das Event die Tendenz, gesellschaftliche Ursachen von Gewalt auszublenden. Umso erfreulicher ist es, dass die »Mutter« der Bewegung, die US-amerikanische Künstlerin und Feministin Eve Ensler, in diesem Jahr den Blick der Weltöffentlichkeit darauf richtet, dass die entsetzlichen Verbrechen an Frauen im Kongo im Kontext einer ausbeuterischen globalen Ordnung stehen. Positiv auch, dass aktuell betont wird, dass Menschen aller Geschlechter nur gemeinsam Gewalt produzierende Verhältnisse ändern können. Unter denen leiden Männer genauso wie Frauen. Sie sind ebenso gefährdet, Opfer zu werden: als Arbeitssklaven, in Gefängnissen, in Armenvierteln. Viele gehen auch an den eigenen, anerzogenen Verhaltensweisen regelrecht zugrunde.

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