Werbung

Einschränkung der Pressefreiheit durch AfD nicht akzeptieren

Deutscher Journalisten-Verband kritisiert Ausschluss von Kamerateams der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten

  • Lesedauer: 2 Min.

Erfurt. Der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) in Thüringen fordert, eine Einschränkung der Pressefreiheit durch AfD-Politiker nicht zu akzeptieren. Hintergrund ist die Berichterstattung über das Kyffhäusertreffen der AfD am 6. Juli, wie der Verband am Montag in Erfurt mitteilte. Kamerateams der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten sei der Zutritt und das Filmen verwehrt und eine objektive Berichterstattung verhindert worden. »Dass eine demokratisch gewählte Partei die Instrumente der Demokratie, in dem Fall die Pressefreiheit, aktiv einschränkt, ist an sich schon kritikwürdig«, hieß es.

Sorgen bereitet dem DJV Thüringen darüber hinaus, wie Redaktionen im Nachgang mit dem Filmverbot umgegangen sind. »Statt das Verhalten der AfD-Politiker transparent zu machen und mit den Werkzeugen der Medien zu kritisieren, verwendeten viele TV-Sendungen in Ermangelung eigener Materialien von der AfD gestreamte Bilder, um über die interne Kritik an Björn Höcke zu berichten.« Diese seien nicht deutlich als »Material der AfD«, sondern teilweise recht unauffällig mit »Quelle: Der Flügel« gekennzeichnet worden. Das entspricht aus Sicht des DJV keiner transparenten Kommunikation gegenüber den Zuschauern.

»Wir kritisieren die unkritische Nutzung von Material, das von politischen Parteien zur Verfügung gestellt wird«, sagte die Thüringer DJV-Vorsitzende Heidje Beutel. »Damit laufen Medien Gefahr, sich als Sprachrohr von Parteien instrumentalisieren zu lassen. Die Bilder hätten viel deutlicher als Material der AfD gekennzeichnet werden müssen. Noch besser wäre es allerdings, ganz auf diese Propagandabilder zu verzichten und auf die Durchsetzung der Pressefreiheit zu drängen.« epd/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal