Kurzarbeit verzögert die Jobkrise

BA: Arbeitslosenzahl um 52 000 gestiegen

  • Lesedauer: 1 Min.

Nürnberg (dpa/ND). Der hunderttausendfache Einsatz von Kurzarbeit in deutschen Unternehmen verhindert weiterhin Massenentlassungen und zögert die drohende Jobkrise hinaus. Im Juli stieg die Zahl der Arbeitslosen offiziell lediglich um 52 000 auf 3 462 000. Dennoch lag die Juli-Zunahme damit doppelt so hoch wie im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre. Noch vor einem Jahr waren 252 000 weniger Männer und Frauen arbeitslos, berichtete die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg.

Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD) sieht in den aktuellen Arbeitsmarktdaten »eine kleine Sensation«. Sie seien eine Bestätigung der Arbeitsmarktpolitik der Bundesregierung. BA-Vorstandschef Frank-Jürgen Weise warnte dagegen vor Euphorie: »Die Belastung für den Arbeitsmarkt wird in den kommenden Monaten steigen. Im Herbst wird es viele Firmen geben, die entlassen müssen. 2010 wird ein hartes Jahr für den Arbeitsmarkt«, prognostizierte er. 2010 rechnet der BA-Chef mit einer durchschnittlichen Erwerbslosigkeit von rund 4,5 Millionen.

Wie am Donnerstag bekannt wurde, streicht der Technologiekonzern Siemens wegen der Wirtschaftskrise rund 1600 Arbeitsplätze. Betroffen seien vorwiegend Standorte im Ausland, erklärte das Unternehmen in München.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal