Auto verliert, Fahrrad gewinnt

Prognose: Verkehr in Berlin geht bis 2025 deutlich zurück

  • Lesedauer: 2 Min.

(ND-Kammer). Der Verkehr in Berlin wird in den kommenden Jahren weiter abnehmen. Das geht aus der Verkehrsprognose für das Jahr 25 hervor, die jetzt auf der Internetseite der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung einsehbar ist. Demnach sinkt die Zahl der zurückgelegten Wege, wie die Planer das Verkehrsaufkommen nennen, bis 2025 um vier Prozent. Das sei vor allem auf den höheren Anteil älterer Menschen, die meist nicht mehr so mobil sind, zurückzuführen, heißt es in der Prognose, die erstmals gemeinsam mit Brandenburg erarbeitet wurde. Die Rückgänge seien so deutlich, dass sie auch durch Zuwächse im Fernverkehr und beim Tourismus nicht ausgeglichen werden.

Obwohl die Motorisierung leicht zunimmt – von 314 Fahrzeugen pro 1000 Einwohner auf 325 im Jahr 2025 – wird der Kfz-Verkehr stark zurückgehen. Die Summe der täglich mit dem Auto zurückgelegten Wege sinkt um acht Prozent, weil weniger häufig gefahren wird und die Strecken auch kürzer sind. Der »Marktanteil« des motorisierten Individualverkehrs sinkt dadurch von derzeit 36,3 auf 33,4 Prozent.

Gewinner dieser Entwicklung ist das Fahrrad. Sein Anteil am Gesamtverkehr wird voraussichtlich stark zunehmen, von 11,5 auf 15,6 Prozent, wie die Senatsplaner errechnet haben. Dagegen stagniert der Anteil des öffentlichen Nahverkehrs bei etwa 27 Prozent, der des Fußgängerverkehrs bei etwa 25 Prozent. Beim Wirtschaftsverkehr wird erwartet, dass die Zahl der Fahrten um neun Prozent abnimmt. Allerdings werde die Verkehrsleistung nicht sinken, da die Länge der Wege zunimmt. Auch der Schwerlastverkehr wird zunehmen, ergab die Prognose.

Trotz dieser Entwicklung will die Senatsverwaltung an Verkehrsprojekten wie etwa dem Ausbau der A 100 festhalten. Die Ergänzungen im Straßennetz dienten sämtlich der räumlichen Reorganisation des Kfz-Verkehrs und zur Entlastung hochbelasteter Stadträume, heißt es.

www. stadtentwicklung.berlin.de

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