Kriegsspiel

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»In dem Spiel geht es um Leben und Tod. Für beide Mannschaften ist es wie ein Krieg«, hat Mohamed Zidan gesagt. Der Ägypter spricht von einem Fußballspiel seiner Nationalmannschaft gegen Algerien! Wie einfältig kann man sein?

Auch wenn diese Bemerkung nicht wörtlich gemeint sein sollte, sprudelt sie doch nicht einfach so aus einem heraus. Und was bedeutet sie überhaupt? Heißt es, dass Zidan – man kann wohl davon ausgehen, dass er gewinnen will – seine Gegner töten will? Ist das eine Bedrohung, die einschüchtern soll?

Alles, was Zidan damit erreicht, ist noch mehr Hass zwischen ohnehin fanatisierten Anhängern. Als beide Mannschaften vor wenigen Wochen das letzte Mal aufeinander trafen, wurden Algeriens Spieler mit Steinen beworfen und 21 Ägypter von algerischen Anhängern verletzt. Egal, welche Mannschaft morgen gewinnt, die Krawalle sind programmiert, und niemand kann garantieren, dass es nur bei Verletzungen bleibt.

Der Afrika-Cup begann mit Toten im Mannschaftsbus von Togos Nationalteam. Er könnte mit Toten auf den Straßen Algiers oder Kairos enden. Hoffentlich wird aus Einfalt keine Tragik.

Oliver Händler

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