Sonde findet Wassereis am Nordpol des Mondes

Radarinstrument Mini-SAR an Bord von »Chandrayaan-1« unterstützt Astronomen

  • Lesedauer: 2 Min.

In der ewigen Finsternis am Nordpol des Mondes gibt es tonnenweise Wassereis. Das haben Astronomen mit einem Radarinstrument an Bord der indischen Mondsonde »Chandrayaan-1« beobachtet. In über 40 kleinen Kratern, deren Boden das Sonnenlicht nie erreicht, stießen die Forscher auf Wassereis. Schätzungen zufolge gebe es dort mindestens 600 Millionen Tonnen Eis, berichtete die US-Raumfahrtbehörde NASA am Montag (Ortszeit) in Washington.

Zuvor hatte die NASA-Sonde »LCROSS« bereits Wassereis am Südpol des Mondes entdeckt. Und eine »Wasserkarte« von »Chandrayaan-1« hatte Spuren von Wasser überall auf dem Mond gezeigt.

Mit dem Radarinstrument Mini-SAR stießen die Forscher auf dicke Schichten am Grund der Krater, die die Eigenschaften von Wassereis haben. Die zahlreichen Messungen der verschiedenen Mondmissionen zeigten, dass Wasser offensichtlich auf dem Mond entstehe, sich ausbreite, und abgelagert werde, erläuterte der Chefwissenschaftler für das Radarinstrument Mini-SAR, Paul Spudis vom Mond- und Planeteninstitut in Houston (US-Staat Texas). Das Wasser auf dem Mond entsteht – so vermuten Forscher – durmit Hilfe des Sonnenwindes, der auf die Mondoberfläche trifft. Seine Wasserstoffteilchen (Protonen) treffen demnach mit rasender Geschwindigkeit auf den Sauerstoff, der in Felsen und Steinen des Mondes steckt, und beide verbinden sich dann zu Wasser.

»Die neuen Entdeckungen zeigen den Mond als interessanteres und attraktiveres Ziel für Wissenschaft und Raumfahrt als bislang gedacht«, ergänzte Spudis. Wasservorkommen wären etwa für bemannte Missionen oder Stationen auf dem Erdtrabanten von großer Bedeutung. dpa; Foto: dpa

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal