Ehrung für Antifaschisten Erwin Nöldner

Lichtenberger Verein »Zivilcourage vereint« sammelte bei Spendenaktion 3188 Euro

  • Hans-Jürgen Neßnau
  • Lesedauer: 2 Min.

Mit einer Stele für Erwin Nöldner und andere Antifaschisten wird ein Gedenk- und Erinnerungsort für den Lichtenberger Arbeiterwiderstand auf dem Nöldnerplatz geschaffen. Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 65. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus soll sie im Mai eingeweiht werden. Das Bezirksamt und der Verein »Zivilcourage vereint« hatten in den vergangenen Monaten zu Spenden aufgerufen und insgesamt 3188 Euro eingenommen. Die feierliche Spendenübergabe nimmt am 29. März im Rathaus Lichtenberg die Vereinsvorsitzende Gesine Lötzsch vor.

Erwin Nöldner war Kommunist und Antifaschist, wurde 1944 im Zuchthaus Brandenburg-Görden von den Nazis ermordet. Er hatte in Lichtenberg in der Türrschmidtstraße gewohnt, war Schlosser und Sportler, auch Mitglied bei Sparta Sportliche Vereinigung – heute Sparta Lichtenberg 1911.

Die Bezirksverordnetenversammlung ersuchte das Bezirksamt auf Initiative der Linksfraktion, im Rahmen der Neugestaltung des Nöldnerplatzes den Widerstandskämpfer dort öffentlich zu würdigen. Der Verein »Zivilcourage vereint« hat dieses Anliegen aufgegriffen.

»Wir halten es für wichtig, dass Bürger in ihrem Umfeld das Andenken an Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime wach halten und damit rechtsextremen Kräften entgegenwirken, die deren Ermordung auch heute noch zu legitimieren versuchen«, hob Gesine Lötzsch hervor. Man wolle mit einer durch Spenden finanzierten Stele an den Antifaschisten Erwin Nöldner erinnern und so auch das Gedenktafelprogramm des Bezirksamtes Lichtenberg unterstützen.

Gleich nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die wichtigste Kiezstraße Rummelsburgs, die ehemalige Prinz-Albert-Straße, bereits zeitweise als Erwin-Nöldner-Straße bezeichnet, am 31. Juli 1947 offiziell in Nöldnerstraße geändert. Der Platz zwischen dem Schulensemble und dem Eingang zur S-Bahn, der vorher unbezeichnet war oder bei den Einwohnern auch Lindenplatz genannt wurde, bekam den Namen Nöldnerplatz, ebenso der angeschlossene S-Bahnhof.

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