Barmer GEK gegen Zusatzbeiträge

Kassen-Chefin Fischer für die Erhöhung des allgemeinen Beitragssatzes

  • Lesedauer: 2 Min.

Ulm/Wuppertal (AFP/ND). Deutschlands größte Krankenkasse, die Barmer GEK, hat Berichten widersprochen, wonach sie spätestens im kommenden Jahr einen Zusatzbeitrag einführen wird. Die Kasse sei »finanziell gut aufgestellt«, weshalb Zusatzbeiträge nicht auf der Agenda stünden, erklärte ein Sprecher der Barmer GEK. Die Krankenkasse schloss aber einen solchen Schritt nicht grundsätzlich aus.

Alle Kassen müssten über zusätzliche Beiträge der Versicherten nachdenken, wenn sich an der Ausgabendynamik nichts ändere, die Unterdeckung des Gesundheitsfonds bestehen bleibe und die Politik nicht weitere Einsparmaßnahmen beschließe, erklärte der Sprecher weiter. Die Barmer GEK halte die einseitige Belastung der Versicherten durch Zusatzbeiträge aber für falsch und plädiere für Kosteneinsparungen und eine gerechte Verteilung der Lasten.

Die Krankenkassen-Vorsitzende Birgit Fischer hatte der »Südwest Presse« gesagt, wenn das Defizit größer werde, müsse jede Kasse spätestens im nächsten Jahr einen Zusatzbeitrag erheben. In diesem Jahr hänge dies davon ab, ob weitere Kostensenkungsmaßnahmen etwa im Arzneimittelbereich wirksam würden. Angesichts des drohenden Defizits aller gesetzlichen Kassen im nächsten Jahr sprach sich Fischer dafür aus, den allgemeinen Beitragssatz notfalls schon 2011 zu erhöhen. Die Politik müsse dringend diskutieren, ob eine Erhöhung des Satzes frühzeitig nötig sei, sagte die Barmer-GEK-Chefin. Das würde den enormen Anstieg der Zusatzbeiträge stoppen und die Belastung auf breitere Schultern verteilen.

Die Barmer GEK war Anfang des Jahres durch die Fusion der Barmer und der Gmünder Ersatzkasse (GEK) entstanden. Sie hat mehr als acht Millionen Versicherte.

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