Die Rezension - Ungewisse Zukunft

  • Britta Warda
  • Lesedauer: 2 Min.

Multiple Sklerose (MS) ist die häufigste chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems in Mitteleuropa. Im deutschen Sprachraum leben 140 000 Menschen mit der Diagnose. Die Ursachen der Krankheit sind bis heute unbekannt, der Verlauf bei jedem Patienten unterschiedlich. Diese Tatsache ist für Betroffene und Agehörige besonders belastend. In den meisten Fällen tritt MS schubweise auf. Nur ein kleiner Teil der Patienten verliert die Gehfähigkeit.

»Die MS ist wie ein Sprung ins Ungewisse. Man weiß nicht genau, wann und wo man ankommen wird«, schreibt der österreichische Arzt Georg Stefan Georgieff in seinem kürzlich erschienenen Ratgeber. Der Mediziner lebt selbst seit über zwanzig Jahren mit der Krankheit und weiß wovon er redet. Ihm kommt es darauf an, dass jeder Patient lernt, seine persönlichen Möglichkeiten auszuschöpfen. Mit teils rabenschwarzem Humor gibt er praktische Tipps zur Bewältigung des Alltags: vom Schuhe zubinden, über das Anbringen von Haltegriffen in der Dusche bis hin zum Umgang mit den neugierigen Blicken der Mitmenschen. Er gibt Ratschläge zur Linderung der häufigsten Beschwerden, die mit MS einhergehen – Empfindungsstörungen, Lähmungen, Müdigkeit, Krämpfe, Beeinträchtigung der Blasenfunktion – und schreckt auch vor den Tabu-Themen Stuhlinkontinenz und Sexualität nicht zurück.

Neben einem geschichtlichen Abriss, schon Heinrich Heine soll an MS gelitten haben, enthält das Buch Webseiten und eine Link-Liste zu Fachartikeln.

Georg Stefan Georgieff: Satte Diagnose Multiple Sklerose: Ein Ratgeber für Betroffene und Angehörige. Erschienen im Maudrich Verlag, 280 S., 25 €.

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