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Ecuador verstaatlicht die Ölindustrie

Konzerne nur noch als Dienstleister geduldet

  • Lesedauer: 1 Min.
Die linksgerichtete Regierung im lateinamerikanischen Ecuador verstaatlicht die Ölindustrie des Landes.

Quito (AFP/ND). »Die gesamte Ölproduktion wird Staatseigentum werden«, sagte Ecuadors Minister für natürliche Ressourcen, Wilson Pástor, am Montag (Ortszeit) in der Hauptstadt Quito. Die sozialistische Regierung kritisiert seit Jahren, dass ausländische Konzerne einen zu großen Anteil der Gewinne aus der Ölproduktion abschöpfen und Ecuador nur 20 Prozent der Fördermenge erhalte. Künftig sollen die Konzerne nur noch als Dienstleister geduldet werden und bekommen lediglich die Produktionskosten erstattet plus einen prozentualen Anteil am Gewinn.

Ecuador fördert als kleinstes Mitglied der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) täglich rund 470 000 Barrel Öl (1 Barrel = 159 Liter). Ausländische Konzerne arbeiten bisher auf Basis von zeitlich befristeten Verträgen in dem Land. Pástor zufolge haben sie nun 120 Tage Zeit, den neuen Förderbedingungen zuzustimmen. Täten sie das nicht, würden ihre Anlagen beschlagnahmt und sie erhielten eine Entschädigung, sagte er. Betroffen sind der italienische Agip-Konzern, Petrobras aus Brasilien, die spanisch-argentinische Gruppe Repsol-YPF und die chinesische CNPC.

Staatschef Rafael Correa hat seit Amtsantritt im Januar 2007 die Verträge des Staates mit ausländischen Ölkonzernen in Frage gestellt. Er hatte zunächst über Verhandlungen mit den Konzernen versucht, für den Staat günstigere Verträge auszuhandeln. Dies hatten die Konzerne abgelehnt.

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