Anspannung trotz sinkender Pegel

Der Deich bei Meuselko ist wieder dicht

  • Lesedauer: 2 Min.

Trotz sinkender Pegelstände bleibt die Lage in den Hochwassergebieten Brandenburgs und Sachsen-Anhalts angespannt. An der Schwarzen Elster in Südbrandenburg wurde der Katastrophenalarm vorerst bis Mittwoch verlängert. Als Grund nannte Landrat Christian Jaschinski (CDU) am Dienstag die nur langsam sinkenden Wasserstände des Flusses in Herzberg und Bad Liebenwerda.

Auch im Nachbarkreis Wittenberg in Sachsen-Anhalt herrschte weiter der Katastrophenfall und die höchste Alarmstufe 4. Der Verschluss des Deichbruches bei Meuselko stabilisierte zwar die Lage, brachte aber noch keine Entwarnung. Das Loch am Deich bei Meuselko wurde mit großen Sandsäcken geschlossen. Zwei alte Strommasten seien von Hubschraubern quer an der Bruchstelle verankert worden. Dadurch konnten die Sandsäcke so positioniert werden, dass das Wasser sie nicht wegspült. 900 Helfer von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, aber auch Anwohner und andere Bürger seien unermüdlich im Einsatz, sagte Landkreis-Sprecherin Angelika Vorig. »Es ist unglaublich, was alle hier vor Ort leisten, das geht bis zur Erschöpfung.«

Die Deiche entlang der Schwarzen Elster sind teilweise mehr als 150 Jahre alt – ihre veraltete Bauweise erschwert den Kampf gegen die Wassermassen. »Die Deiche an der Schwarzen Elster sind immer noch instabil«, sagte Torsten Hoffgaard vom Katastrophenstab im brandenburgischen Herzberg.

Der hohe Grundwasserstand nach den tagelangen Regenfällen vor gut einer Woche habe Wiesen und Felder beiderseits des Flusses in eine Seenlandschaft verwandelt. »Weil die ganze Fläche nass ist, kann das Wasser nicht ablaufen«, sagte eine Sprecherin des Cottbuser Hochwassermeldezentrums. Etwa 300 Helfer seien im Einsatz, um Wasser aus den Flächen in den Fluss zu pumpen.

Seit Dienstag sind die Schulen in Bad Liebenwerda, Elsterwerda und Herzberg wieder geöffnet. Einige überflutete Straßen blieben gesperrt. Das letzte Woche geräumte Klinikum in Elsterwerda ist seit Montag wieder in Betrieb. Die Polizei betonte erneut, dass das Betreten der durchnässten Deiche an der Schwarzen Elster lebensgefährlich und daher verboten sei.

Im Saalekreis entspannte sich unterdessen die Lage. Dort hatten die Flüsschen Kabelske und Reide letzte Woche für teils heftige Überflutungen in Ortschaften gesorgt. Im Kabelsketal sei das Wasser bis auf eine Gartenanlage überall zurückgegangen, teilte die Kreisverwaltung mit. dpa/ND

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