Angeblich keine Verbindung zwischen Asse und Krebs

Bundesregierung spricht von »statistischem Zufall«

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Berlin (AFP/ND). Die Bundesregierung sieht keinen Zusammenhang zwischen dem maroden Atommülllager Asse und einem Anstieg von Krebsfällen in dessen Umgebung. Die erhöhten Krebsraten könnten »nicht durch die Strahlenbelastung aus der Asse erklärt werden«, heißt es in der Antwort des Bundesumweltministeriums auf eine Anfrage der Grünen, die am Wochenende in Berlin bekannt wurde.

Um den beobachteten Anstieg der Krebsfälle mit Strahlung erklären zu können, müsse »die Dosis etwa 10 000 Mal höher sein als beobachtet«, schrieb die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesumweltministerium, Ursula Heinen-Esser (CDU), in ihrer Antwort. Eine Analyse seltener Krebserkrankungen in einer kleinen Region unterliege »zwangsläufig starken statistischen Schwankungen«. Bei Auswertungen in einer bestimmten Anzahl von Gemeinden könnten höhere Erkrankungsraten »allein aufgrund des statistischen Zufalls« gefunden werden, hieß es weiter. Im Landkreis Wolfenbüttel selbst seien die Daten unauffällig, schrieb Heinen-Esser.

Ende November war bekannt geworden, dass in der Umgebung des Atommülllagers deutlich mehr Leukämie- und Schilddrüsenkrebsfälle als im statistischen Mittel aufgetreten sind.

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