Im Folterclub

Kommentar von Olaf Standke

  • Lesedauer: 1 Min.

General David Petraeus ist in Washington eine Art Mehrzweckwaffe. Nun soll der bisherige Oberkommandierende in Afghanistan, der schon in Irak die Befehle gab, die CIA übernehmen. Derweil rückt sein Vorgänger Leon Panetta an die Spitze des Pentagon. Beide Berufungen zeigen, dass Militär und Geheimdienste der Supermacht offensichtlich immer enger zusammenrücken. Panetta hat in seiner Zeit in Langley nicht zuletzt daran gearbeitet, die CIA in eine paramilitärische Organisation umzubauen. So sind ihre Agenten an den Drohnenangriffen in Pakistan beteiligt. Petraeus wiederum sammelte als Oberbefehlshaber am Hindukusch umfassende Erfahrungen mit Sondereinsätzen des Geheimdienstes. Er steht für eine weitere Militarisierung der »Firma«. Zuletzt hatte die viel Lob von Barack Obama für ihren Beitrag zur Liquidierung von Al-Qaida-Chef Osama bin Laden erhalten – einer ihrer wichtigsten Erfolge sei das gewesen. Man darf gespannt sein, was der Präsident sagt, wenn die Ermittlungsergebnisse zum Tod zweier Terrorverdächtiger vorliegen, die nach CIA-Verhören starben. Das Justizministerium will jetzt nach langem Zögern doch noch die »harschen« Verhörmethoden des Geheimdienstes untersuchen. Und der scheidende Panetta hat schon vorgebeugt: Mehr Fälle müssten es auch gar nicht mehr werden.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal