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Zeugin sagte gegen Flämig aus

Spionageprozeß Ex-Bundestagsabgeordneter habe Orden erhalten

  • Lesedauer: 1 Min.

Frankfurt (Main) (dpa/ND). Im Prozeß gegen den früheren SPD-Bundestagsabgeordneten Gerhard Flämig hat eine MfS-Mitarbeiterin behauptet, der Angeklagte habe für seine Zusammenarbeit mit dem DDR-Ministerium Orden der Sowjetunion und der DDR, darunter den Vaterländischen Verdienstorden, erhalten.

Die Zeugin, die als Betreuerin Flämigs eingesetzt war, sagte am Dienstag vor dem Oberlandesgericht Frankfurt aus, der Politiker sei als besonders wertvoller Informant hochgeschätzt worden. Er habe sich bei ihr beklagt, er werde von der Stasi »ausgequetscht wie eine Zitrone«. ?

Flämig behauptet dagegen, seine zahlreichen DDR-Besuche - von Ende der

60er Jahre bis zu ihrem Zusammenbruch 1989 - wären im Auftrag des stellvertretenden SPD-Vorsitzenden Herbert Wehner erfolgt. Es sei damals um die Förderung der Politik des »Wandels durch Annäherung« gegangen. Ihm sei nie bewußt gewesen, daß seine Gesprächspartner, darunter Markus Wolf, dem Staatssicherheitsdienst angehörten.

Wolf hatte in zwei Zeugenaussagen diese Darstellung Flämigs bestätigt und war im Januar kurzfristig in Beugehaft genommen worden. Inzwischen nimmt Wolf, ein vom Bundesgerichtshof anerkanntes Aussageverweigerungsrecht in Anspruch und soll nicht mehr als Zeuge geladen werden.

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