Unprofessionelle Piraten

Aert van Riel über die Rücktritt von Landesvorsitzenden der Piratenpartei

  • Aert van Riel
  • Lesedauer: 1 Min.

Die noch junge Piratenpartei erlebt derzeit eine ernsthafte Krise. Innerhalb von nur 48 Stunden sind der baden-württembergische Landesvorsitzende Lars Pallasch und sein Brandenburger Amtskollege Michael Hensel zurückgetreten. Letzterem ist die Arbeit als Landeschef zu stressig. Dass ihm seine Tätigkeit keine Freude mehr bereitet, ist verständlich. In Brandenburg erreichen die Piraten in einer aktuellen Wahlumfrage nämlich lediglich zwei Prozent. In den bundesweiten Umfragen sieht es nicht viel besser aus. Mit dieser schwierigen Lage können einige Piraten offenbar nicht umgehen. Der interne Umgangston wird immer rüder. Pallasch und seiner Familie soll sogar in einem anonymen Schreiben körperliche Gewalt angedroht worden sein.

Wut und Frustration herrschen auch im heillos zerstrittenen Bundesvorstand. Den Politik-Neulingen fehlt es offenbar an Professionalität im Umgang miteinander und mit den Medien. Immer wieder gibt es Ärger aufgrund von Alleingängen und gebrochenen Absprachen. Diese Vorwürfe werden gegen Geschäftsführer Johannes Ponader erhoben, den viele Parteikollegen möglichst schnell loswerden wollen. Interne Querelen und Flügelkämpfe zwischen Basisdemokraten und denjenigen, die schnelle Entscheidungen fordern, verhindern auch, dass die Piraten mit ihren Strategien für die Bundestagswahl vorankommen. In ihrem jetzigen Zustand dürften sie bei der Wahl im Herbst jedenfalls keine Chance auf einen Einzug in das Parlament haben.

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