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Fliegt links

Dieter Faulenbach da Costa plant Flughäfen und unterstützt jetzt die LINKE

Der Flughafenexperte Dieter Faulenbach da Costa fliegt jetzt auf die LINKE. Nach 47 Jahren trat er aus der SPD aus. Bei der Landtagswahl 2014 in Hessen möchte der 68-Jährige die Sozialisten unterstützen. Diese müssen nach seiner Ansicht »gestärkt« in den Landtag einziehen, weil sie immer eine »klare Position« zum umstrittenen Ausbau des Frankfurter Flughafens vertraten. Die SPD stelle die Jobs über die Gesundheit der Anwohner, bedauert Faulenbach da Costa. Fraktionsgeschäftsführer Hermann Schaus freut sich, dass nun ein »prominenter Aktivist« gegen den Flughafenausbau an der Seite der Linkspartei kämpfe.

Prominent ist Faulenbach da Costa tatsächlich. An der Planung von weltweit 45 Airports war er beteiligt. Journalisten bitten den Experten immer wieder um Interviews. Für den Baukonzern Hochtief arbeitete er einst an Plänen für die Errichtung des neuen Hauptstadtflughafens in Schönefeld. Er musste Geld verdienen, rechtfertigt er dies heute. Denn eigentlich hält er den Standort am Berliner Stadtrand für falsch, wofür ihm die Sympathien der Anwohner zufliegen. Noch bevor die Privatisierung des Airports 2003 scheiterte und die öffentliche Hand selbst baute, verabschiedete sich Faulenbach da Costa von Hochtief.

Ende November 2012 legte er ein Gutachten vor, in dem er nachwies, der neue Großflughafen, dessen Eröffnung auf unbestimmte Zeit verschoben werden musste, sei zu klein gebaut. Das Gutachten bezahlt hatte die brandenburgischen CDU-Landtagsfraktion. Die rot-rote Koalition bemerkte höhnisch, einen feinen Experten habe sich die CDU gesucht, da er 2007 noch behauptet habe, der Flughafen werde zu groß. Die Pläne und das wirklich Gebaute seien etwas anderes, verteidigte sich Faulenbach da Costa.

Er stammt aus Bergneustadt in Nordrhein-Westfalen. Dort und in Offenbach war er SPD-Kommunalpolitiker, hatte auch mehrere kleine und größere Parteifunktionen. Von 1981 bis 1985 leistete er Entwicklungshilfe auf den Kapverdischen Inseln. Der SPD wirft er schon lange die Bundeswehreinsätze im Ausland vor. Sie habe die politische Orientierung verloren, sagt er.

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