Fahrprobe bei Senioren von Behörde zu Recht angeordnet

Verkehrsrecht

  • Lesedauer: 1 Min.
Um die Fahrtauglichkeit älterer Verkehrsteilnehmer zu prüfen, haben Behörden die Möglichkeit, eine offizielle Fahrprobe anzuordnen. Diese Maßnahme stellt grundsätzlich ein geeignetes Mittel dar und ist für Senioren weniger belastend als die Teilnahme an einem Medizinisch-Psychologischen Gutachten (MPU), urteilte das Verwaltungsgericht Düsseldorf am 22. Mai 2013 (Az. 6 L 299/13).

Eine Altersdiskriminierung stellt eine solche Überprüfung der Fahrfertigkeiten nach Einschätzung der Deutschen Anwaltshotline nicht dar. Ältere Verkehrsteilnehmer mit langer Fahrpraxis können Leistungsminderungen zum Teil durch ihre Erfahrung wettmachen, und nicht jeder altersbedingte Abbau bietet einen Anlass zum Entzug des Führerscheins.

Im verhandelten Fall hatten die Richter entschieden, dass die Probefahrt geeignet ist, die Fahrtüchtigkeit zu überprüfen. Hier zeige sich, ob im Einzelfall durch Ausfallerscheinungen ein Fahrverbot unvermeidbar sei.

Der Betroffene legte Einspruch gegen die Verwertbarkeit der Fahrprobe ein, weil er sich durch die aufgrund seines Alters angeordnete Probefahrt diskriminiert fühlte. Der Mann unterstellte allen Beteiligten an der Probefahrt - vom prüfenden Polizeibeamten bis zum Verkehrspsychologen - eine vorgefasste Meinung.

Die Testfahrt hatte tatsächlich erhebliche Beanstandungen ergeben. So hatte etwa erst der Eingriff des begleitenden Fahrlehrers das Überfahren einer roten Ampel verhindert, was der Prüfling jedoch nicht als Fehlverhalten einstufte.

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal