Polizei lobt sich für Ballstädt

Nazi-Opfer sprechen von abwartenden Beamten

  • Lesedauer: 1 Min.

Erfurt. Während sich das Thüringer Innenministerium insgesamt sehr zufrieden mit Vorgehen der Polizei nach dem Angriff von Rechtsextremen auf ein Fest in Ballstädt am Wochenende zeigte, gibt es von Opfern des Überfalls harte Kritik. Die Beamten hätten zunächst nicht eingegriffen und die Täter nicht verfolgt - stattdessen hätten sie auf Verstärkung gewartet, berichtete der MDR. Die Polizei wies dies zurück. Medienberichte, wonach die Polizeibeamten keine Hilfe geleistet beziehungsweise nur zögerlich gehandelt hätten, seien unzutreffend.

Ein Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr Ballstädt sagte der dpa, dass er gemeinsam mit seinen Kollegen zuerst den Gemeindesaal betreten habe. Die Polizisten seien aber schnell nachgekommen. Der Mann war selbst Zeuge des Vorfalls und hatte die Einsatzkräfte alarmiert. Ein Opfer habe einen rund zehn Zentimeter langen Schnitt am Hals erlitten, vermutlich durch einen Schlagring. Einem anderen sei das Ohr zum Teil abgerissen worden.

Der Überfall sei offenbar »generalstabsmäßig« geplant worden, sagte der Ministeriumssprecher. Bei dem Angriff von 15 bis 20 Rechtsextremen auf die Kirmesveranstaltung waren in der Nacht zum Sonntag zehn Gäste verletzt worden. Als die Beamten eintrafen, seien die Angreifer schon weg gewesen. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal