Versprochen? Egal!

18 Staaten erfüllen Zusagen an arme Länder nicht

  • Lesedauer: 1 Min.

1970 versprachen die in der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zusammengeschlossenen Industrieländer (OECD), mindestens 0,7 Prozent ihres Bruttosozialprodukts für die Entwicklungshilfe auszugeben. Das Versprechen wurde vor der UN-Vollversammlung abgegeben und von der UNO in einer Resolution zur Entwicklungsfinanzierung notiert.

Die 55. UN-Generalversammlung erinnerte im September 2000 daran und forderte die Industrieländer mit deren eigener Zustimmung in ihrer Millenniumserklärung auf, eine »großzügigere Entwicklungshilfe zu gewähren«. Spätestens seitdem kann man das »0,7-Prozent-Versprechen« als eine Verpflichtung gegenüber der Weltgemeinschaft werten.

Doch noch im Jahr 2011, dies sind die letzten vorliegenden Zahlen, steckten die heute 23 Mitgliedsstaaten des OECD-Entwicklungsausschusses lediglich 0,31 Prozent ihrer Bruttosozialprodukte in die Entwicklungshilfe (Official Development Assistance). Nur Dänemark, Luxemburg, Niederlande, Norwegen und Schweden halten sich an die eigene Zusage. Diesen fünf Ländern stehen 18 Staaten entgegen, die seit über 40 Jahren die Umsetzung ihres Versprechen verzögern und ignorieren. Es sind: Australien, Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Japan, Kanada, Neuseeland, Österreich, Portugal, Schweiz, Spanien, Südkorea und die USA. jrs

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal