Beförderungspraxis an Schulen neu regeln

  • Lesedauer: 1 Min.
Das Oberverwaltungsgericht in Weimar hat die Beförderungspraxis an Thüringer Gymnasien und Berufsschulen für rechtswidrig erklärt.

Demnach dürfe das Auswahlverfahren für Oberstudienräte und Studiendirektoren nicht nur auf die Lehrer beschränkt werden, die bereits die Aufgaben eines Schulleiters oder dessen Stellvertreters wahrnehmen. Eine solche Beschränkung widerspreche der gesetzlichen Vorgabe, wonach die Beförderung vom Studien- zum Oberstudienrat nicht von der Wahrnehmung eines höherwertigen Amtes abhängig gemacht werden dürfe.

Die Gerichtsentscheidung ist von grundsätzlicher Bedeutung, da somit die Auswahlverfahren für Höhergruppierungen an den Schulen neu geregelt werden müssen. Mehrere Studienräte hatten sich bereits in der ersten Instanz erfolgreich gegen die beabsichtigte Beförderung von Kollegen zu Oberstudienräten gewandt. Das Oberverwaltungsgericht hat die daraufhin erfolgte Beschwerde des Kultusministeriums zurückgewiesen.

Das Ministerium kritisierte die Entscheidung als »nicht praxisnah«. Es erschwere die Beförderung der Studienräte, die bereits Leitungsfunktionen wahrnehmen. Die Schulverwaltungen würden mit dieser Entscheidung vor große Probleme gestellt, da der Aufwand für die Auswahlverfahren erheblich steige. Auch würden die Chancen auf eine zügige Beförderung erschwert, da der Bewerberkreis sich vergrößere. dpa/nd

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal