Arme Staaten kommen unter die Räder

Tagung von IWF und Weltbank vom Streit zwischen Industrie- und Schwellenländern überschattet

Die diesjährige Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank steht unter keinem guten Stern. Der Streit um die richtigen Wechselkurse sorgt ebenso für schlechte Stimmung wie das Gerangel um die Machtverhältnisse im IWF.

Vor Beginn des Treffens der 187 Mitgliedstaaten von Internationalem Währungsfonds und Weltbank am Wochenende in Washington hat IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn eine engere globale Zusammenarbeit angemahnt, um die Währungsdispute nicht eskalieren zu lassen. Sein Weltbank-Kollege Robert Zoellick betonte, die Spannungen könnten in handfeste Ärger münden, werde mit ihnen nicht richtig umgegangen.

Insbesondere der IWF-Chef verfolgt mit den ungewöhnlich deutlichen Äußerungen auch ein Eigeninteresse. Der Fonds ist aus seiner Sicht »der richtige Ort«, um die Streitigkeiten zu behandeln, etwa mit »einer Art systemweiten Stabilitäts-Initiative«. Strauss-Kahn will die Bedeutung seiner Institution in Erinnerung rufen: Der IWF als Finanzfeuerwehr hatte während der Finanzkrise eine Aufwertung erlebt, doch mit dem Abschwächen der Krisensymptome lassen die internationalen Regulierungsbestrebungen wieder nach. Die wacklige Finanzlage in den USA, abe...


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