Keine kleine Gorleben-Schwester

Im Nordosten beginnt sich eigenständiger Protest gegen die Atommüllpolitik zu etablieren

Nachdem noch bis zum vergangenen Dezember kaum jemand wusste, dass sich im bevölkerungsarmen Nordosten der Republik das größte Zwischenlager Deutschlands befindet, stellt sich die Küste nun schon zum zweiten Mal quer – der Castor kommt.

Noch im Herbst hatten selbst Teilnehmer der großen Gorleben-Demonstration zu großen Teilen überrascht auf die Flyer reagiert, mit denen das Anti-Atom Bündnis NordOst zum Widerstand gegen einen Castortransport nach Lubmin aufrief. Lubmin? Dann aber schaffte es die »human barrier« in vorpommerscher Winterlandschaft im Dezember sogar in die Berichterstattung der »New York Times«.

Auch 2001 hat es schon einen Castortransport nach Lubmin gegeben. Und ebenso 2007. Weil sich jedoch jeweils nur wenige Menschen dem Transport entgegenstellten, schaffe es Lubmin nicht ins öffentliche Bewusstsein. 2007 etwa dienten den Atomkraftgegnern vor Ort gerade einmal zwei Wohngemeinschaften als Basislager. »Das war alles total klein und unorganisiert«, erinnert sich die Rostocker Studentin Fränze Salewski. »Es wurden noch schnell mit der Nähmaschine Banner genäht und im Garten Transparente gemalt.« An zwei Stellen gelang es Protestlern damals den Castor zu ...


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