Luckenwalder Christus

Rudi Dutschke wäre morgen 75 geworden - was hätte ohne das Attentat aus ihm werden können?

  • Velten Schäfer
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Unter den sprichwörtlichen Alt-68ern sind bekanntlich drei Sorten zu unterscheiden. Die sympathischste ist wohl der Typus Hans-Christian Ströbele: Seinerzeit sicherlich nicht die Speerspitze des Radikalismus, jedoch im Grunde bei seinen Leisten geblieben. Dann gibt es Leute wie Daniel Cohn-Bendit: einst narzisstische Avantgarde und inzwischen mehr Mitte als Linker - die Sorte von Exrevoluzzer, die in kurzer Zeit viel symbolisches Kapital anhäufte und seither von dessen Umtausch lebt: Was kann an diesem Krieg oder jener Sozialkürzung falsch sein, wenn »sogar der« das befürwortet? Und drittens ist in jüngeren Jahren eine unappetitliche Sorte von selbst ernannten 68er-Erben hervorgetreten: Leute wie Horst Mahler, Bernd Rabehl oder Reinhard Oberlercher, die heute alle mehr oder minder weit rechts außen stehen.

Zu welcher Gruppe würde heute Rudi Dutschke zählen, der Frontmann jener wilden Jahre, der nunmehr 75 wäre, wenn er nicht v...


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