»Das Verrückte an Podemos war, dass es von der Bevölkerung sofort überrannt wurde«

Miguel Urbán über massenhafte Selbstorganisation in der Mediendemokratie, die Debatten in der spanischen Linken und die SYRIZA-geführte Regierung in Griechenland

Urbán gehört nach wie vor zu den wichtigsten Protagonisten der linken Bürgerbewegung. Seit einigen Monaten ist er Abgeordneter des Europaparlaments und eine zentrale Figur bei Podemos in Madrid. Mit ihm sprach Raul Zelik.

Die Gründung von Podemos im Sommer 2013 wird oft damit erklärt, dass an der Universidad Complutense ein Kreis von Politikwissenschaftlern zusammengekommen sei. Pablo Iglesias, Juan Carlos Monedero, Íñigo Errejón, Luis Alegre und Carolina Bescansa, die in den 2000er Jahren viel in Lateinamerika waren, hätten die Frage formuliert, wie man den Neoliberalen die Kontrolle der Institutionen streitig machen kann. Sie sind Mitgründer von Podemos, gehören aber nicht zu diesem Kreis. Müssen wir die Podemos-Geschichte neu schreiben?
Juan Carlos Monedero kam erst vier Monate später zu der Initiative. Aber es ist auch nicht wichtig, wer als erstes die Idee hatte. Das Entscheidende ist, dass Podemos nicht ohne die 15M-Bewegung, ohne die Mareas, also die Proteste zur Verteidigung des Gesundheits- und Bildungswesens, existieren würde. Das muss man immer wieder betonen: Das Regime hatte eine schwere politische Niederlage erlitten, bevor Podemos entsta...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.