Drückende Enge

Massenschlägereien in Flüchtlingslagern lassen sich nicht auf Kultur oder Glauben schieben

  • Ines Wallrodt
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

In einer Flüchtlingsunterkunft bei Kassel hat es eine Massenschlägerei gegeben. Die Polizei will Flüchtlinge nun nach Religion trennen. Dabei ist die Hauptursache die Sammelunterkunft selbst.

Auslöser war eine alltägliche Situation: Bei der Essenausgabe drängelt sich ein Jugendlicher vor, ein etwa 80-jähriger Mann beschwert sich. Es kommt zu einer Rangelei. Später gehen dann zwei Gruppen Flüchtlinge mit Stöcken und Reizgas aufeinander los, 70 Menschen auf der einen, 300 Menschen auf der anderen Seite. Die Polizei braucht mehrere Stunden, um die Lage in der Zeltstadt in Kassel-Calden unter Kontrolle zu bringen.

Auch in anderen Flüchtlingsunterkünften nehmen die Handgreiflichkeiten zu. Regelmäßig muss die Polizei einschreiten. Manche wundern sich, wieso es ausgerechnet unter jenen zu Schlägereien kommt, die doch froh sein müssten, der Gewalt entkommen zu sein. Dabei sind Konflikte in Sammelunterkünften nicht überraschend. Es gibt viele Faktoren, die frustrieren und aggressiv machen.

In Kassel-Calden sind 1500 Flüchtlinge aus 20 Nationen auf einem ehemaligen Flughafengelände untergebracht, verteilt auf etwa 50 Zelte....


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