Besucherrekord in Sachsenhausen

700.000 Menschen kamen 2016 in die Gedenkstätte, 2017 gibt es eine Stelle zusätzlich

  • Andreas Fritsche
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Am Dienstag um 10.16 Uhr fährt die S-Bahn aus Berlin in den Bahnhof Oranienburg ein. Die Türen öffnen sich und Sekunden danach ist der Bahnsteig voller Menschen. Eine Minute später stehen die Fahrgäste dicht gedrängt auf der langgestreckten Verkehrsinsel vor dem Bahnhofsgebäude. Viele sprechen Spanisch miteinander, fast alle wollen zur KZ-Gedenkstätte Sachsenhausen. Der Bus 804 verkehrt aber nur stündlich, am Wochenende sogar bloß jede zweite Stunde.

Alle 20 Minuten müsste der Bus fahren, findet Günter Morsch, Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten. Neulich beim Arzt meinte zwar die Sprechstundenhilfe zu ihm: »Die jungen Leute können ruhig laufen.« Doch den älteren Besuchern und den älteren Einwohnern der Stadt sei das nicht zuzumuten, argumentiert Morsch. Und was die Schülergruppen betrifft, sagt er: »Uns geht dabei eine volle Stunde für die pädagogische Arbeit verloren.«

Kulturministerin Martina Münch (SPD) ha...


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