nd-aktuell.de / 28.05.2018 / Sport / Seite 19

Krone für den Team-König

Heidi Diehl, Schmiedefeld

Toll, einer aus unserem nd-Team, freute ich mich, als ich etwa auf halber Strecke der 17-Kilometer-Nordic-Walking-Distanz vor mir einen Läufer sah, der das rote Mannschaftsshirt trug. Freundliche Begrüßung, ein paar Worte nach dem Befinden und eine Verabredung am nd-Stand im Ziel in Schmiedefeld - dann zog ich an ihm vorbei. Was keine Kunst ist, denn Reiner Lösch kennt die Welt schon ein paar Jahrzehnte länger als ich. Zwei Stunden später sah ich ihn beim Mannschaftstreff wieder - mit einer Krone auf dem Kopf. Die war ihm beim Zieleinlauf aufgesetzt worden, weil er gerade seinen 40. Wettkampf beim GutsMuths-Rennsteiglauf erfolgreich beendet hatte.

Unser Team-König gehört nun zu den inzwischen weit über 1000 Traditionsläufern des größten Crosslaufes Europas, die 25 und mehr Teilnahmen auf ihrem Konto verbuchen können. Jürgen Lange, Präsident des GutsMuths-Rennsteiglaufvereins, nannte sie das »Salz in der Suppe des Rennsteiglaufs«.

Nicht nur die 63 Mitglieder des nd-Teams zogen vor Reiner Lösch, der sich am Samstag ins Ehrenbuch des Rennsteiglaufs eintragen durfte, den symbolischen Hut. Auch Ehrenkapitän Bernd Schröder, ehemaliger Trainer des 1. FFC Turbine Potsdam, war tief beeindruckt von solch einer sportlichen Lebensleistung. Wie überhaupt von dem inzwischen 46-jährigen Thüringer Laufevent. »Ich habe immer gedacht, irgendwann muss die Festwiese doch mal leer werden«, sagte er am späten Nachmittag, »aber hier scheinen sich alle so wohl zu fühlen, dass keiner nach Hause will.«

Damit traf er genau ins Schwarze, denn das zeichnet den Rennsteiglauf aus: die familiäre Atmosphäre, der Spaß an der Bewegung, das sportliche Miteinander statt Gegeneinander.

So wie im Ziel jeder - egal wie spät er ankam - bejubelt wurde, war es auch beim nd-Treff. Man freute sich gemeinsam über die Leistungen der anderen und natürlich darüber, sich nach einem Jahr gesund und aktiv wiederzusehen. Es wurde gefachsimpelt und über Gott und die Welt erzählt. Und natürlich war unser Ehrenkapitän für Erinnerungsfotos gefragt. Am Ende verabschiedeten sich alle bis zum nächsten Jahr an gleicher Stelle.