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Klingt wie früher, aber Kontrolle ist besser

Haushaltsbuch

  • Hermannus Pfeiffer
  • Lesedauer: 4 Min.

Schon mit kleinen Beträgen können Sparer erfolgreich sein. Und das gelingt in jedem Alter. Damit schafft man sich zwar kein Vermögen an, aber ein wenig Geld auf der hohen Kante beruhigt dann doch. Den ersten Schritt zum cleveren Sparen gehen Sie ganz einfach Zuhause: Verschaffen Sie sich einen genauen Überblick über die laufenden Einnahmen und Ausgaben, über Rente oder Lohn, über Miete, Versicherungen, die Kosten des nd-Abonnements und vieles, vieles mehr.

Auch wenn Sie eigentlich alles gut im Griff haben, kann es sich doch auszahlen, einmal alle Posten bis auf den letzten Cent ganz genau aufzulisten. Dabei hilft ein Haushaltsbuch. Es ist für das Erstellen ihrer ganz persönlichen Bilanz eine nützliche Unterstützung.

Jeden Einkauf beim Bäcker oder Supermarkt festhalten?

In Zeiten von Online-Shopping und Internet-Banking dürfte es vielen Lesern überholt erscheinen, ein handfestes Haushaltsbuch zu führen. »Doch gerade weil bargeldlose Zahlungen per Karte oder im Internet nicht mehr direkt im Portemonnaie zu spüren sind, ist ihre Planung und Kontrolle wichtiger denn je«, meint die Verbraucherzentrale Thüringen.

Was in Unternehmen sogenannte Controller leisten, kann zu Hause das Haushaltsbuch übernehmen. Ein solcher Budgetplaner hilft dabei, den Überblick über die Finanzen zu bekommen und zu behalten, Sparmöglichkeiten zu entdecken und überflüssige Ausgaben zu entlarven.

Nützliche Hilfen: zwei Schuhkartons

Mit der Führung des richtigen Haushaltsbuchs kann jederzeit begonnen werden. Und wer die Tabellen Woche für Woche ausfüllt, sieht am Ende des Monats, ob er etwas gespart oder über seine Verhältnisse gelebt hat.

Die Jahresübersicht legt einkommensstarke Monate und Ausgabenspitzen offen. So lässt sich früh genug erkennen, wenn sich »rote« Zahlen anbahnen - und Sie können mit konkreten Zielen für den nächsten Monat gegensteuern.

Tipp: Haushaltsbücher gibt es im Buchhandel zu kaufen. Wer's lieber am Computer mag: Viele private und genossenschaftliche Banken sowie Sparkassen bieten außerdem ein Online-Haushaltsbuch an.

Als Ergänzung empfehle ich zwei Schuhkartons! In dem einen werden alle Belege gesammelt. Wenn Sie sich dann ab und zu ein paar Minuten Zeit nehmen, um die gesammelten Quittungsbeträge in das Haushaltsbuch einzutragen, wandern die Belege anschließend in den zweiten Karton.

Ob Sie das Haushaltsbuch tatsächlich als Buch, formlos auf Papier, als Tabellenkalkulation auf dem PC oder online führen, ist höchstens zweitrangig. Vorrangig ist, dass Sie sich persönlich einmal einen ganz genauen Überblick ihrer Finanzen verschaffen.

Schritt für Schritt

Im nächsten Schritt ist es zweckmäßig, Einnahmen und Ausgaben in Rubriken zu unterteilen.

Einerseits die

- Einnahmen wie Rente und Pension, Gehalt und Kindergeld, Eigenheimzulage und Zinszahlungen der Bank,

anderseits die

- Lebenshaltungskosten im Alltag, Gebühren und Kosten des Kindergartens,

- Wohnen und Miete,

- Anschaffungen und Auto,

- Kredit- und Sparraten,

- persönliche Ausgaben für Kino, Urlaub oder den Besuch eines Fußballspiels.

Anhand dieser Liste checken Sie die einzelnen Posten einmal genau durch, ob Sie nicht hier schon sparen können. Etwa indem Sie preisbewusster konsumieren. Vergleichen Sie beispielsweise bei größeren Anschaffungen die Preise genau, scheinbar kleine Unterschiede zeigen hier leicht große Wirkung (während wir oft bei Lebensmitteln auf jeden Cent achten).

Kündigen Sie endlich überflüssige Zeitschriften-Abonnements oder wechseln Sie den (teuren) Telefonanbieter.

Unterm Strich zählt in jedem Haushaltsbuch: Wer sparen will, braucht Geld - »überflüssiges« Geld.

Für Ihre langfristigen Sparziele sowie für die private Altersvorsorge sollten Sie darum mit spitzem Bleistift ganz genau nachrechnen: Wie viel Geld bleibt am Monatsende vom Einkommen tatsächlich übrig und kann daher regelmäßig oder einmalig gespart werden. Durch die Analyse Ihrer persönlichen Lebensumstände wissen Sie nun, wie viel oder wenig Geld Sie sparen können.

Ich empfehle das Haushaltsbuch, welches von den Verbraucherzentralen herausgegeben wird. Dieses ist zugleich ein hilfreicher Ratgeber, gibt zahlreiche Spartipps, die übers liebe Geld hinausreichen. Zusätzliche Monats- und Wochenübersichten zum Ausdrucken und Ausfüllen stehen kostenlos zum Download bereit.

Zum guten Schluss hält dieses Haushaltsbuch noch ein kleines Hintertürchen offen - einen »Schummeltopf«. In den kommen alle Ausgaben, welche die Haushaltsmitglieder nicht ganz genau einhalten können oder wollen.

Das »Haushaltsbuch« im DIN-A4-Format hat 100 Seiten und ist erhältlich für 7,90 Euro in allen Verbraucherzentralen.

Zuzüglich 2,50 Euro für Porto und Versand kann man das Ringbuch auch online unter www.vzhh.de bestellen.

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