Hinsehen und hinhören!

Frauenhass und Homophobie sind im Pop bereits seit Jahren sichtbar: Jens Balzers neues Buch »Pop und Populismus«

  • Guido Speckmann
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Mit den Wahlerfolgen der AfD hat sich der Umgangston in der deutschen Politik weiter verschärft. Bösartige, hasserfüllte Rhetorik hat mit dem Siegeszug der Rechtspopulisten Eingang in die politische Debattenkultur gefunden. Findet diese Unkultur ihre Entsprechung auch in der aktuellen Popmusik? Dieser Frage geht der Berliner Popkritiker Jens Balzer in seinem neuen Buch »Pop und Populismus« nach. Wenig überraschend bejaht er diese Frage. Am Mittwochabend stellte er sein Buch in den Räumen der Hamburger Körber-Stiftung vor.

Als »steile These des Buches« bezeichnete er die Überlegung, dass zehn Jahre vor Gründung der AfD 2013 der von ihr artikulierte Patriarchalismus, der Frauenhass, die Homophobie und der Antisemitismus bereits im Pop sichtbar gewesen, ja vorweggenommen worden seien.

Vor allem fänden sich diese reaktionären Weltbilder im deutschen Gangsta- und Straßenrap. Das habe die Musikkritiker aber kaum interessiert - bis zur Echo-Pr...


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